Geschichte 75 Jahre Ski-Club Malters

Gründung

Am 15. August 1947 fand in der Turnhalle Bündtmättli die Gründungsversammlung statt. Aus den beiden Vereinen Ski-Club Malters-Schwarzenberg und Alpenclub Malters wurde der 'neue' Ski-Club Malters gegründet, der die Zwecke der beiden vorherigen Clubs vereinen sollte.

60 Personen nahmen an der Versammlung teil und es wurde vereinbart, alle Mitglieder der ehemaligen Clubs aufzunehmen (Total 109 Mitglieder, 17 Junioren). Der Jahresbeitrag war damals Fr. 5.- bzw. Fr. 5.40 für SSV/ZSSV-Mitglieder.

Dem Protokoll der GV aus dem Jahre 1949 ist zu entnehmen, dass man mit dem Interesse der Clubmitglieder an den verschiedenen Veranstaltungen nicht zufrieden ist. So wurde ein Punktesystem für die Teilnahme an Anlässen eingeführt und jeweils am Ende des Jahres der Sieger gekürt. Eine Massnahme, die zum Glück schon bald nicht mehr notwendig war.

Gründungsvorstand:

Dr. Xaver Hammer (Präsident), Melchior Sidler (Kassier), Theodor Fuchs jun. (Aktuar I), Josef Knüsel (Aktuar II), Xaver Sigrist (JO-Leiter), Oskar Burtolf (techn. Leiter), Josef Richenberger (Obmann Alpenfreunde), Josef Burri (Hüttenchef) und Hans Bürri (Materialverwalter)

Velorennen

Am 14. August 1955 fand das erste Velorennen Malters-Schwarzenberg statt. Seit jeher pflegte der Ski-Club Malters eine gute Beziehung zum Radrennclub Luzern. Und so konnte man gemeinsam während 30 Jahren das grösste Bergrennen der Zentralschweiz organisieren.

 Was muss das jeweils für ein Spektakel gewesen sein. Vom 'Favoritensterben bereits in der ersten Kehre' und von der 'Jagt nach der beliebten Siegerprämie' war die Rede. Ob Massenstart mit einer Schlaufe über Blatten und Littau oder ein Bergzeitfahren mit Einzelstart - Verschiedene Varianten kamen zum Einsatz, um ein möglichst attraktives Renngeschehen zu garantieren. Und so konnte man auch immer wieder bekannte Grössen wie die Gebrüder Zollinger aus Schlieren, der mehrfache Quer-Weltmeister Alfred Zweifel oder der berühmt-berüchtigte Beat Breu an den Start locken.

Das Aus des Velorennens im Jahre 1986 stellte eine grosse Herausforderung für den Ski-Club dar, doch man reagierte sofort und organisierte zeitgleich einen Berglauf, der bis heute fix im Jahresprogramm verankert ist.

Frühlingsrennen

Das Frühlingsrennen - ein traditionelles Skirennen zwischen den drei Vereinen Ski-Club Schwarzenberg, Alpenclub Kriens und Ski-Club Malters, ausgetragen jeweils am dritten Sonntag im März. Für kurze Zeit ruht das kollegiale Verhältnis unter den Clubs und schwindet einer unerbittlichen Rivalität. Nur um unmittelbar nach dem Rennen wieder zusammen zu lachen, zu fachsimplen oder zu blöffen.

In den 40er Jahren wurde das Rennen in einem Abfahrtslauf von der Trockenmatt bis zum Blattenlock ausgetragen. Angetreten ist man in Achtermannschaften. Die Anreise erfolgte zu Fuss oder mit dem Velo. Heute wird das Rennen in zwei Slalomläufen bei top präparierter Piste und wenn irgendwie möglich auf dem Mösere-Hang durchgeführt. In der Mannschaftswertung kommen von jedem Verein die vier schnellsten Männer und die schnellste Frau. Und seit 2020 ist mit dem Ski-Club Horw ein vierter Verein mit am Start.

 Nach nun bald 80 Jahren unverändert ist aber die einzigartige Stimmung, welche an diesem Anlass herrscht. Nervosität und Anspannung am Morgen, Emotionen während dem Rennen, Lachen, Trinken, 'Schwätzen' am Nachmittag und ausgelassenes Feiern am Abend.

Möserehütte

Bereits 1963 befasste man sich mit dem Bau einer eigenen Clubhütte. Im Jahr 1965 konnte unter dem Präsident Melchior Sidler das 1800m2 grosse Grundstück Oberärtig für Fr. 4'000 inkl. Verschreibung erworben werden. Dem Hüttenbau wurde dann schliesslich an der GV im Dezember 1979 mit einem Kredit von Fr. 220'000 zugestimmt.

Von Juni 1980 bis September 1981 wurde, unter Einsatz von rund 10'000 Frondienststunden der Mitglieder, die Möserehütte erbaut. Für den Materialtransport wurde eine Seilbahn von der Stäfelistrasse auf das Grundstück errichtet, welche in über 500 Fahrten die rund 270 Tonnen Material hochführte.

Heute ist die Möserehütte aus unserem Club-Leben nicht mehr wegzudenken. Und wir sind unglaublich dankbar an alle, die uns dieses 'Eigenheim' ermöglicht haben. Ohne sie wären Anlässe wie das Club- oder Frühlingsrennen nicht dasselbe, würde eine Begegnunszone zwischen Jung und Alt, Skiclüblern und Nicht-Skiclüblern fehlen.

Berglauf

Als im Jahr 1986 das letzte Velorennen Malters-Schwarzenberg über die Bühne ging, hatte der Ski-Club Malters mit dem Berglauf bereits den nächsten Sommer-Event als Nachfolger parat. Zuerst von der Bergläufer-Konkurrenz belächelt und als 'zu einfach' betitelt, wurde er ein Jahr später mit der Streckenführung von Malters über Schwarzenberg auf die Mösere sogleich ins Programm der Zentralschweizer Berglauf-Meisterschaft aufgenommen.

Fortan erfreute sich der 'Möserelauf' an tollen Teilnehmerzahlen und den Zuschauern wurden packende Duelle und unglaubliche Leistungen geboten. So liegt der Rekord für die 11.5 Kilometer lange Laufstrecke mit gut 800 Metern Höhendifferenz bei sagenhaften 44:50 Minuten, aufgestellt vom ehemaligen Skilanglaufläufer Franz Renggli aus Marbach. Und auch so mancher Skifahrer holte sich hier schon die nötige Wettkampfhärte für den kommenden Winter.

Gemacht ist der Berglauf aber für jede und jeden, der oder die sich gerne aktiv in der Natur betätigt. Denn auch hier wird am Schluss auf der Mösere gemütlich zusammengesessen, gefachsimpelt und derweilen auch mal angestossen. 

Schneelochderby

Seit jeher ist der Ski-Club Malters berühmt, sowohl im Winter als auch im Sommer eigene Events durchzuführen. Das Herz jedes Skiclüblers schlägt für den Wintersport und nicht wenige sind selbst begeisterte Skirennfahrer. Doch noch nie ist es jemanden in den Sinn gekommen, im Sommer ein Skirennen auszutragen. Zumindest nicht in unseren Breitengraden. Nach jahrelangen Beobachtungen ist einigen besonders angefressenen Skifahrern aber aufgefallen, dass in einem so bezeichneten 'Schneeloch' auf der Südseite des Pilatus der Schnee lange liegen bleibt. Die Idee begann zu wachsen. Ist es genügend Schnee für ein Skirennen? Mal war es klar, dass es nicht reicht, mal war man sich uneinig. Doch im Jahre 2009 kam man zum Schluss: 'Doch, das muess goh!' So staunten die Wanderer am 14. Juni 2009 nicht schlecht, dass rund 50 wütige Skifahrer die Gondeln in Kriens hoch auf den Pilatus mit einer Skiausrüstung bestiegen, um den Slalomlauf des 1. Schneelochderby in Angriff zu nehmen. Seither stand die Durchführung aufgrund Schneemangels immer wieder auf der Kippe, doch kann man heute dennoch stolz auf sechs erfolgreiche Rennen zurückblicken. Kleiner Fun-Fact am Rande: 2013 musste das Schneelochderby wegen Lawinengefahr abgesagt werden.

Präsidenten seit der Gründung 1947